DER BLOG DER QIVERSITY

Artikel zu Qigong, zu damit verwandten Themen und zu anderen.

Zifa Gong - erste Erfahrungen

Zifa Gong - erste Erfahrungen

Zifa Gong – erste Erfahrungen

Derzeit übe ich das Yijin Jing. Nach dreißig Tagen hatte sich meine Aufrichtung auch im Alltag verbessert, allerdings haben sich meine Halswirbel bemerkbar gemacht. In solchen Fällen lasse ich mir gerne mit Akupunktur helfen. Als ich auf der Liege lag in meinem grundentspannten Zustand, der auch im Yijin Jing erforderlich ist, und mich dem gedanklichen Nichts annäherte, fing es hier und da zu zucken an. Beim Anregen/Nadeln bestimmter Punkte wurde dieses Zucken entsprechend stärker. Vor drei Jahren hatte ich ähnliche Empfindungen in der Hypnose. Die Akupunktur-Sitzung war allerdings dann schon wieder zu Ende. Meine Akupunkteurin und ich beschlossen, diese „Krämpfe“ im Blick zu behalten.

Im Nachgang erinnerte ich mich an meine Qigong-Lehrerausblidung – spontanes Qigong / Zifa Gong hatten wir einmal angerissen. Damals in der Ausbildung stellten wir uns alle entspannt auf und harrten der Dinge bzw. Bewegungen, die da kommen sollten. Immer in dem Bewusstsein, jederzeit abbrechen zu können; dann könne nichts schief gehen. Ging es auch nicht und es gab am Ende niemanden, der ruhig stand. Wir waren alle scheinbar spontan bewegt. Und doch fühlte sich im Vergleich dazu dieses Zucken auf der Akupunkturliege WIRKLICH spontan an.

Geht das auch ohne Nadeln? Ausprobieren. Tagsdarauf legte ich mich auf den Boden, fand in einen ruhigen selbstbestimmten Atem und tatsächlich kam es wieder – das Zucken. Anders, intensiver, in den unterschiedlichsten Ausprägungen, in unterschiedlichen Körperbereichen. Mein Atem ließ sich davon mitreißen; kam mal stoßweise durch die Nase, dann wieder ganz flach strömend. Es kam zu Verhärtung im Unterbauch und andernorts, die sich dann wieder auflösten. Alles fühlte sich fremdbestimmt an. Wie ein Selbstheilungsprogramm, das erst hier, dann dort zum Einsatz kommt. Nach 45 Minuten wurde alles etwas ruhiger und ich beschloss, es für heute gut sein zu lassen – meine erste Erfahrung mit spontanem Qigong…

Am nächsten Tag nahm ich mir wieder Zeit dafür und siehe da, nach 10 Minuten waren die Empfindungen und selbständigen Prozesse verstummt. In der darauf kommenden Woche bei der Akupunktur variierte die Heftigkeit der Spontanempfindungen je nachdem, welche Punkte stimuliert wurden.

Meine Halswirbel geben nun wieder Ruhe, die Erfahrung des Zifa Gong nehme ich mit und fahre jetzt zu Beginn der Jahres fort mit dem Yijin Jing.

Hattet ihr bereits Erfahrungen im spontanen Qigong? Man sagt Kinder fänden den Zugang schneller dazu, da sie den Kontakt zum Ursprungsgeist schneller herstellen können. Daher wirkt die ein oder andere Kindsbewegung vielleicht befremdlich, scheint ihnen aber gut zu tun.

Ich freu mich, von euren Erfahrungen zu lesen.

ÜBER DEN AUTOR

Autor

Daniel Steinbauer

Daniel Steinbauer ist Qigong-Lehrer aus Leidenschaft. Nach vier Jahren Ausbildung bei der Deutschen-Qigong-Gesellschaft e.V. und zehn Jahren Kurspraxis hat er 2023 die Qiversity gegründet, um sein Wissen und seine Erfahrungen weiterzugeben.

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